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Quo Vadis Heilbronn? Ein Jahr nach der Bundesgartenschau

Verantwortlicher Autor: Dietmar Schwarz Heilbronn, 29.09.2020, 17:26 Uhr
Presse-Ressort von: Dietmar Schwarz Bericht 4834x gelesen
Dunkle Schatten über dem BUGA-Gelände
Dunkle Schatten über dem BUGA-Gelände  Bild: Diwasch

Heilbronn [ENA] Vor ziemlich genau einem Jahr, ging am 06. Oktober 2019 die Bundesgartenschau in Heilbronn zu Ende. Höchste Zeit also einen Blick darauf zu werfen, ob und wie nachhaltig sich dieses Ereignis auf die Heilbronner Infrastruktur und die Einwohner Heilbronns auswirkt.

Die Heilbronner Stadtentwickler hatten für die Zeit nach der Bundesgartenschau große Veränderungen angekündigt. Nach dem Abschluss gezielter Rückbaumaßnahmen sollte auf dem Gelände der ganz große Wurf gelingen. Die bereits während der Bundesgartenschau fertiggestellte Gebäude sollten ergänzt werden und am Ende sollen sich etwa 100 Gebäude auf dem Areal befinden. Der Plan sieht vor, ausgehend von der sich bereits im Betrieb befindlichen Jugendherberge, die Bebauung Schritt für Schritt zu erweitern. Unter Anderem soll auch ein moderner Schulkomplex entstehen, wobei noch in Klärung ist, wer die Trägerschaft für die Schule übernimmt.

Entlang der Paula-Fuchs-Allee sollen dann, voraussichtlich ab 2022, hauptsächlich Wohnhäuser im Stil eines Boulevards gebaut werden. Eines der Ziele, unter Anderen, ist es, günstigen und erschwinglichen Wohnraum zu schaffen. Danach soll im nächsten Schritt die Bebauung des Neckarbogen-Süd in Angriff genommen werden, was dann Ende 2022 abgeschlossen werden soll. Anschließend ist es geplant, ab 2023 die Sommerinsel zu bebauen. Geplant war es diesen Bauabschnitt bis 2026 abschließen zu können, was sich aber nun, bedingt durch den aktuellen Konjunktureinbruch, voraussichtlich verzögern wird.

Die neu erbaute und moderne Jugendherberge
Neu geschaffener Wohnraum

Ein ganz dickes Fragezeichen steht allerdings hinter der Frage, was aus der Brücke wird, die über die Eisenbahnlinie, die die Hauptverkehrsader des Schienenverkehrs darstellt, führt. Ob die Brücke weiterhin verwendet wird, oder am Ende gar abgerissen wird, ist im Moment noch völlig unklar. Besser bestellt sieht es um die Zukunft der Park- und Grünflächen aus, die weitestgehend erhalten bleiben sollen. Auch die künstlich angelegten Seen sollen in der Funktion als Rückhaltebecken erhalten bleiben.

Dies gilt auch für einige andere Projekte, die teilweise die Highlights der der Bundesgartenschau bildeten. So sollen die Uferbereiche mit den Holzdecks und den Spielplätzen bestehen bleiben, wie auch der Hafenpark und der Neckaruferpark. Ebenfalls bestehen bleiben sollen das Beachvolleyballfeld, das sich im Wohlgelegen befindet, der Sportpunkt und das Gradierwerk die beide im Campuspark liegen. Die momentane Planung sieht vor dass die Pavillons nach Mannheim gehen werden, wobei ein genauer Termin für diese Verlagerung noch in den Sternen steht.

Aktuell sind noch viele Flächen wegen der laufenden Rückbaumaßnahmen gesperrt und für den Publikumsverkehr nicht freigegeben. Bei genauer Betrachtung liegt also die meiste Arbeit noch vor den Heilbronner Stadtentwicklern und viele Punkte und Projekte sind noch nicht sehr viel weiter als im Planungsstadium. Inwieweit die aktuelle Konjunkturschwäche die Planungen und erst recht die Durchführung der ursprünglich geplanten Maßnahmen verzögert, oder gar verhindert, ist im Moment nur schwer vorherzusehen.

Führt der eingeschlagene Weg in eine Sackgasse?
Trostlosigkeit, soweit das Auge reicht
Betreten der Baustelle verboten

Wohin der Weg des Bundesgartenschau-Geländes letztendlich führt, ist noch offen. Das gilt ebenso für die Pläne und Ziele die hoch gesteckt waren. Auch der Zeitrahmen steht unter den aktuellen Rahmenbedingungen zur Disposition. Die Karten sind jetzt neu gemischt und was am Ende dabei herauskommt, bleibt spannend zu beobachten. Es lohnt sich also die nächsten Jahre regelmäßig einen Blick auf die Fortschritte und auf die Entwicklung des Bundesgartenschau-Areals zu werfen, um zu sehen, welche Pläne am Ende verwirklicht werden konnten.

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